Da sehe ich aber immer noch keinen Vorteil für den einzelnen Manager. Langfristig musst Du immer mindestens den Betrag einzahlen, der später wieder ausgeschüttet wird. Unter realistischen Bedingungen zahlst Du mehr ein, als Du jemals kriegen wirst, weil ja die Versicherungsgesellschaft 1. Verwaltungskosten hat, 2. Gewinne anstrebt.
Da eine Verletzung keinerlei zusätzliche Kosten verursachen muss, die über das Gehalt eines Amateurs hinausgehen (also 150 Euro pro Spieltag), muss eine Versicherung kein Risiko abdecken, das den jeweiligen Verein in Existenznöte bringt. Umgekehrt erhält der Manager, der von einer Verletzung heimgesucht wird, nicht mehr Geld, als er ohne Versicherung hätte (wenn man seine Beitragszahlungen abzieht). Ganz im Gegenteil, er bezahlt regelmäßig ein, um irgendwann einen Teil seiner Beiträge wieder zurückzubekommen.
Es wird also unter dem Strich ein Nullsummenspiel, oder im Idealfall (wenn's realitätsnah sein soll) ein Draufzahlgeschäft für die Manager.
Das eigentliche Risiko, nämlich das schlechtere sportliche Abschneiden, die geringeren Sponsorenzahlungen und ein möglicher Abstieg (oder Nichtaufstieg) sind die eigentlichen Risiken bei einer Verletzung, gegen die aber auch keine Versicherung hilft. Misserfolg kann man nicht versichern.
Noch ein Wort zur technischen Umsetzung: der Aufwand wäre recht hoch! Die Beiträge müssten sich nicht nur an der Gehaltssumme eines einzelnen Managers orientieren, sondern an der Gesamtschadenssumme, die zu erwarten ist. Diese ändert sich von Saison zu Saison, abhängig von der Stärke der jeweils verpflichteten Spieler.
Diese ändert sich zyklisch und ist abhängig von Verfügbarkeit von Topspielern und dem aktuell im Umlauf befindlichen Kapital (momentan sehr hoch). Du müsstest also mindestens einmal pro Saison eine komplette Neuberechnung durchführen. Dazu kannst Du entweder die Schadensereignisse der Vorsaison nehmen (was zu enormen Schwankungen führen kann), oder Du begibst Dich in den spannenden Bereich der Versicherungsmathematik, erstellst passende Tabellen und Algorithmen und bewirbst Dich, falls dies funktioniert, morgen bei der Allianz um einen hochdotierten Job mit 6-stelligem Jahreseinkommen.
Ein weiterer Fallstrick könnte sein, dass ein einziger Erstliga-Spieler höhere Gehaltskosten produziert als alle Spieler einer neuen Achtliga-Division zusammen. Wie willst Du die unteren Vereine so verbeitragen, dass nicht entweder die unteren 3 Ligaebenen die enormen Ausfallrisiken der obersten Ligen schultern müssen oder die oberen Ligen dauernd die Risiken der unteren quersubventionieren?
Mir fallen noch 10 andere größere und kleinere Probleme bei der Beitragsberechnung und beim Einzug ein, inklusive einiger neuer Möglichkeiten zur Manipulation; ich will das nicht weiter ausführen, weil ich Deinen Vorschlag insgesamt nicht für sinnvoll und mehrheitsfähig halte.