Saisonstart - Von Erwartungen und Überraschungen
Hoffnungen vs. Favoritensterben?
Spielende in Drammen. Die Heimfans sind erstmal geschockt, Totenstille in der Statoil Arena Drammen trotz 8.182 Zuschauern. Der Titelfavorit verliert im Penaltyschießen 2-3 gegen den Außenseiter, die Sheoygan Flames.
Eine desaströse Leistung der Gastgeber. Gegen die eigentlich schwächeren Gäste schaffte man es nicht, Druck aufzubauen. Zwar ging man 2-0 nach dem Doppelpack von Captain Mats Krogsgard in Führung, schaffte es aber nicht, diese zu verteidigen. Nico Hubert und Éddie Trouve konnten den etwas schwachen Torgeir Olesen zweimal überlisten. Ausgleich, Drammen danach nicht mehr bissig genug, im Penaltyschießen scheiterten alle 3 Schützen am jungen Francois Landry. Enttäuschende Vorstellung der Gastgeber, die sich somit die Meisterschaft möglicherweise am ersten Spieltag verspielt haben.
Souveränder war der Aufsteiger aus Vancouver. Die Tigers holten sich den Pflichtsieg in Nieukerk mit einem 4-1 im dortigen True North Stadium. Die Nordamerikaner gingen durch 2 Tore von Max Nickel bereits früh in Führung. Im zweiten Drittel blieb das Spiel ausgeglichen, viele Chancen beider Teams, keine weiteren Tore. Erst in der 45.Minute schlug es wieder ein, und zwar zum dritten Mal hinter Andreas Bünger. Nur 3 Minuten später dann Treffer 4. Den Ehrentreffer erzielte schließlich David Stellmacher Minuten vor dem Ende, wirklich etwas erreichen konnte er damit nicht, außer etwas Ergebniskosmetik. Die Kanadier somit nach dem ersten Spieltag Zweiter.
Platz 1 müssen sie dem Meister überlassen. Essen siegte sehr stark mit 5-1 in Ontario. Bester Spieler erneut Ingo Schubert, der die Rabbits im Vorjahr bereits zum Titel geschossen hatte. 2 Tore sowie eine Vorlage schaffte der 32-Jährige, auch dank der tollen Harmonie in seiner Sturmreihe. Wie in Nieukerk fiel der Heimtreffer 6 Minuten vor Schluss - hier durch Marco Wicke. Sein Team noch deutlich unterlegen, muss sich erst an das erhöhte Tempo gewöhnen. Sollte sich die Mannschaft allerdings nicht steigern, wird der Klassenerhalt schwierig werden.
Diesbezüglich weniger Sorgen haben die Turku Hammerheads. Vor der Saison noch von vielen als Abstiegskandidat eingestuft siegten die Finnen 4-2 gegen Bratislava. "So schmeckt Rache am besten", erinnerte Stürmer und Torschütze Roin Ostendorf an die Vorsaison, wo Bratislava Turku in die Abstiegsrunde geschickt hatte, nachdem diese das Duell gewonnen hatten. Diesmal hatte Turku vor über 11.797 Zuschauern alles unter Kontrolle. Trotz zwischenzeitlichem Gästeausgleich siegten sie nachdem sie im dritten Drittel den Vorsprung unerreichbar machten. Besonders freudig für Coach Jeff Roch, dass die neue erste Reihe mit Neuzugang Heino Mattila funktioniert, 2 Tore steuerten sie bei. Turku kann sich somit in Richtung Platz 3 orientieren, während Bratislava wohl bs zuletzt um den Klassenerhalt kämpfen muss, den der Kader aber wohl erreichen wird.
Favoriten auf Kurs - enge Spiele versprechen Spannung
Wie die meisten Teams bereits im Vorjahr in Liga 3 gezeigt haben, bieten sie auch dieses Jahr viel Spannung an. Fraglich war, wie die beiden Unbekannten Variablen sich einfügen - Vierbach und Bremerhaven. Erstgenannte trafen heute zum ersten Spiel direkt bei einem der Favoriten an - den Cincinnati Isotopes. Jene schafften den doppelten Afstieg und sind auf Vanocuvers und Ontarios Spuren. Auch vom Erstligaabsteiger lassen sie sich nicht aufhalten. Im heimischen Stadion siegte man 2-1 gegen den SVV, der sich nun schon reinhängen muss, um den Wiederaufstieg zu erreichen. Jean-Luc Simmer war mit 2 Toren, 1 davon im PP, der Matchwinner für die Gastgeber. Trotz dass diese recht schwach spielten (17-34 Schüsse), konnten sie sich vorallem auf Stargoalie Roman Kolbeck verlassen, der mit über 97% Fangquote seiN Team zum Sieg führte. Trotzdem muss für den Aufstieg noch eine Leistungssteigerung her!
Zufrieden mit der Leistung kann Berlin sein. Das Team aus der Hauptstadt siegte mit 3-0 in Zinnowitz. Matchwinner war Keeper Sven Stegemann, der keinen der 24 Schüsse durchließ und somit seiner Mannschaft die Sicherheit in der Offensive ermöglichte. Die Gastgeber spielten zwar vor 2.200 Zuschauern (ausverkauft) nicht schlecht, konnten aber ihre Chancen nicht nutzen und waren dreimal defensiv zu langsam. Für den Klassenerhalt wird eine Leistungssteigerung nötig sein, so wird man es nicht schaffen.
Solche Sorgen hat Havelse nicht mehr. 2-0 gegen Köln, Platz 3 und die Chancen auf einne sicheren Mittelfeldplatz. Wirklich besonders war das Spiel nicht. Die Gastgeber waren überlegen, erzielten im zweiten Drittel die Führung und legten später nach. Ncahdem man im Vorjahr gegen Köln noch verloren hatte ist nun ein Platz weit oben realistisch, auch wenn der Aufstieg wohl nichts mehr werden wird, da das Team hierfür zu schwach ist.
Hierfür kommen die Pirates und Bremerhaven schon eher in Frage. remerhaven im Vorjahr schon gut dabei gewesen, dann aber in der Relegation gescheitert, die Pirates als ambitionierter Wiederaufsteiger. Sieger sollten die Gäste aus Russland werden. Nachdem Joona Valo früh im PP die Führung erzielte, glich der US-Amerikaner Jeremy Sweatt aus, ehe Emil Reger mit 2 Toren die Entscheidung zugunsten der Gäste in der Black Pearl Arena erzielte.
Klassenunterschied bereits zu Beginn deutlich
Der vor der Saison starke Unterschied zwischen den Teams zeigte sich direkt zu Beginn der neuen Saison.
Besonders bezeichnend das Spiel in Buffalo. Die Penguins, im Vorjahr noch knapp die Zweitklassigkeit verpasst, mit 0-7 gegen Oldenburg untergegangen. Das Team der Ostküste war gegen die Knights deutlich unterlegen, Mads Lunding und Sebastian Scheibel trafen jeweils doppelt, Patrick Heinecke hingegen nur mit 83,3% Fangquote. Das Spiel zeigt sehr den Wandel des Cups auf. Die ehemals starken Teams rutschen langsam ab, während neue Teams die Lücken füllen.
Dies zeigt sich auch in Hamm. Der favorisierte Neuling siegte 7-0 gegen die Eagles, die weiterhin im Tabellenkeller spielen werden. Fribo Lagmanson traf doppelt für die Red Wings, Andreas Birke mit sensationellen 10 Torschüssen (1 Treffer). Auch der Japaner Hiraoka Kenji war trotz seiner defensiven Rolle als Defender mit 2 Vorlagen offensiv gut dabei. Wie auch in Buffalo wird deutlich, wie stark der Klassenunterschied sein wird. Mit den Red Wings teht der erste Aufsteiger wohl schon fest, wer der zweite wird, darauf darf man noch gespannt sein.
Kandidat ist definitiv der ECE. Das deutsche Traditionsteam siegte beim EHC aus Halberstadt mit 5-3 und sicherte sich soit früh einen Platz weit oben in der Tabelle. Obwohl das Team aus Sachsen-Anhalt zu Beginn noch gut mithielt und auch das 1-0 noch ausgleichen konnte, ging es im dritten Drittel gegen die Gäste aus Niedersachsen unter - 3 Tore in 3 Minuten, auchd er erneute Anschluss von Reiff brachte nichts, da Lahti wieder erhöhte und somit auch der dritte Heimtreffer durch J-P Cohen nichts mehr einbrachte.
Halberstadt trifft im nächsten Spiel auf Moskau, die heute bei den Frozen Frogs spielen mussten. Der Favorit aus Schweden sicherte sich die 3 Punkte und Lorenz Ficzkó traf doppelt. Beachtlich auch die 5.487 Zuschauer trotz Drittligahockey, ein höherer Wert als zB in Zinnowitz in Liga 2. Die Gastgeber durchgehend überlegen, wenn auch nicht wirklich stark. Sie spielten so stark, wie sie mussten um die Punkte mitzunehmen. Mit 5 Toren bei 40 Schüssen ist aber noch Steigerungspotetial, das nötig sein wird, um einen Mittelfeldplatz zu erreichen.