Hubert schrieb:https://www.sportsnet.ca/nhl/article/nh … -incident/
Also die Strafe ist jetzt mal dezent übertrieben. Keine Ahnung, was sich die NHL dabei denkt.
Jeder weiß, dass solche Strafen, mit denen zum Beispiel vorangegangen Fehler "korrigiert" werden sollen, in der NHL Ref Kultur üblich sind (siehe Reaktion von Sutherland auf die Strafe) und insofern von der NHL mindestens geduldet werden. Und jetzt Peele derart hart zu bestrafen, weil das durch ihn öffentlich wurde, ohne dass es wirklich was dafür kann, ist lächerlich.
Entweder die NHL beschießt, dass gegen diese Strafenverteilung vorgegangen werden muss und greift dann durch, oder sie duldet es. Aber hier wird ein Ref bestraft, weil er erwischt wurde, nicht weil er es getan hat. Hier wird nur versucht, das eigene Image zu retten, hier wird nur versucht den Anschein zu wahren. Aber damit, wie richtig oder wie falsch das war, was Peele getan hat, damit hat sich die NHL bei der Entscheidung über dieser Strafe wohl nicht beschäftigt.
Ob generell open mics bei Refs die Lösung sind? Keine Ahnung, das wird wohl nur dazu führen, dass sie sehr sehr vorsichtig werden, bei dem was sie sagen, weil sie ja offensichtlich schnell gefeuert werden, wenn es schlechte PR für die NHL sein könnte. Und am Schluss entscheiden ja trotzdem die TV Sender, was in der Öffentlichkeit ankommt.
EDIT: Hab gerade gelesen, dass das sowieso seine letzte Saison gewesen wäre, was der NHL natürlich die Möglichkeit einer "sanften" Strafe genommen hat, aber das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass es für etwas bestraft wird, was die NHL mindestens wissentlich duldet.
"Tim Peel's conduct is in direct contraction to the adherence to that cornerstone principle that we demand from our officials and that of our fans, players coaches and all those associated with our game expect and deserve," NHL vice-president of hockey operations Colin Campbell said in a statement. "There is no justification for his comments no matter the context or intension."
lol
Sehe ich sehr ähnlich.
Nochmal, Tim Peel war kein guter Ref und ich glaube auch nicht, dass er besonders beliebt oder angesehen war. Dennoch ist es nicht okay, wie die NHL hier einen verdienten Ref vor die Türe stellt. Immerhin war Tim Peel über 20 Jahre als NHL-Ref tätig.
Wir kennen den Kontext nicht aber ich masse mir nicht an, Tim Peel aufgrund des Gehörten Schiebung vorzuwerfen. Ich hoffe doch sehr, dass die Liga zumindest die Meinung von Kelly Sutherland eingeholt hat bevor sie diesen Entscheid gefällt hat. Die veröffentlichte Erklärung, dass der Kontext hier keine Rolle spiele, lässt leider nicht darauf schliessen sondern eher darauf, was du bereits beschrieben hast. Tim Peel ist ein Bauernopfer weil man selber nicht zugeben möchte, dass Game Management eben gewünscht ist.
Wäre eine Gelegenheit gewesen, die Öffentlichkeit über die Refing Strategie aufzuklären. Tim Peel zu bestrafen ist eine Alibiübung und selbst wenn, hätte man das subtiler machen können und ihm wenigstens noch ein bedeutungsloses Abschiedsspiel gönnen können. Aber so sollte eine Organisation wie die NHL nicht mit verdienten Mitarbeitern umgehen.
Open Mics wären ein Mittel, die Refs und auch den Situation Room in Toronto aus der Kritik zu nehmen und gleichzeitig der Öffentlichkeit zu erklären, wie Game Management funktioniert. Heute ist das nicht der Fall. Viele Entscheide scheinen zufällig oder gar biased und vor allem wenig stringent. Ich kann den Rugby Refs auch nicht immer zustimmen aber wenigstens erfahren sowohl Coaches wie auch Zuschauer immer direkt, wie deren Entscheide zustande kommen. Auch da gibt es ein Regelbuch und vor jeder Saison wird definiert, auf was besonders geachtet werden soll. Game Management wird aber aktiv betrieben und die Refs haben die Möglichkeit, die Regeln individuell auf das jeweilige Spiel angepasst auslegen zu können. Gefällt einem Ref das Auftreten einer Mannschaft nicht, wird er eine Strafe oder gar Karte androhen und, wenn er es vorher so angekündigt hat, auch für eine Kleinigkeit einem beliebigen Spieler Gelb zeigen.
Am Ende des Tages müssen NHL-Refs nicht nur beiden Teams Chancen auf den Sieg ermöglichen, sie müssen auch die Vorgaben der GM's und der Liga umsetzen. Die niedergeschriebenen Regeln lassen viel Raum für Interpretation. Wenn die GM's wünschen, dass Slashings konsequenter gepfiffen werden um ihre Topspieler zu schützen, dann wird das umgesetzt. Wenn die Liga wünscht, dass zT. grenzwertige Strafen gepfiffen werden um früh den Tarif durchzugeben und nachher einen besseren Spielfluss zu ermöglichen, dann wird das ebenfalls umgesetzt. Wenn die Liga wünscht, dass im Zweifelsfall Strafentotale ausgeglichen werden oder für das zurückliegende Team entschieden wird, dann wird es so geschehen. Solange die Refs zudem nicht die Möglichkeit haben, Reviews zu nutzen um Strafen auszusprechen, darf man sich auch nicht wundern, wenn sie dies anschliessend selbst zu kompensieren versuchen.
Der Kontext ist hier absolut entscheidend und die Erklärung der NHL daher schlichtweg falsch. Am Ende des Tages geht es darum, das bestmögliche Produkt aufs Eis zu bekommen und dafür sind neben den Spielern auch die Refs zuständig. Wenn sie die Spiele zerpfeifen, ist damit in der Regel niemand so wirklich glücklich. Zudem kennen erfahrene Refs wie Sutherland die meisten Spieler und Coaches sehr gut und wissen genau, welche Knöpfe sie drücken müssen um einen sauberen Ablauf garantieren zu können.