Ich habe angenommen, dass du die Statistiken von McDavid raussuchen kannst... McDavid in der Regular Season: 407 Spiele, 195 Tore, 379 Assists. Das ist etwa 1 Tor jedes zweite Spiel. Dazu noch etwa einen Assist pro Spiel. In den Playoffs hat er in 21 Spielen 11 Tore und 11 Assists. Assists tiefer, Tore etwas höher als sein Regular Season Schnitt, was da auch schon gegen deine Theorie mit der Abschlusschwäche spricht, Assists hängen da auch von den Mitspielern ab. Er ist ein Playmaker, der nebenbei noch ein verflucht guter Goalscorer ist. Und wenn du schon gerne von den 15% Cap Hit sprichst, was absolut kein Argument ist... Sollte dann McDavid nicht nur für 15% der Tore mitverantwortlich sein? Diese Regular Season hat er 108 Punkte gemacht, die Oilers haben 183 Tore erzielt. Ich hab jetzt keine Lust, den Taschenrechner rauszuholen, aber das müssten etwa 60% der Oilers Tore sein, bei denen McDavid den Stock direkt im Spiel hatte. Müsste er also 60% des Caps verdienen der Oilers? Diese Argumentation mit dem Cap ist absolut sinnfrei, da kann man höchstens die Oilers kritisieren.
Nach deiner Argumentation mit den Fights, Big Hits etc. schliesse ich, dass Matt Martin für dich der beste Eishockeyspieler des Planeten ist.

Und ist natürlich extrem praktisch, dass es keine Statistiken zu Deflections und Reboundtoren gibt (habe jedenfalls keine gefunden), aber wenn ich mir die Heatmap von McDavids Toren anschaue über seine gesamte NHL-Karriere, dann sehe ich da 34%, die direkt vor dem Tor sind und weitere 44% aus dem Slot. Kann jetzt nicht sagen, wie viele Rebounds das waren, aber sicher einige.
Und wegen den Ablenkern, ich weiss ja nicht was du meinst, wie die Spieler sich auf dem Eis verhalten, aber die irren nicht einfach vogelwild über das Eis, die haben ein System des Trainers, wie gespielt werden soll. Wenn der Trainer will, dass McDavid das Spiel steuert, dann steht er nicht in der Schussbahn und probiert Pucks abzufälschen, das ist die Aufgabe anderer Spieler. Was du von McDavid erwartest, dazu braucht man 2-3 Spieler. Für dich ist ein Superstar anscheinend einer, der in jeder Shift gegen Enforcer der anderen Teams kämpft, gleichzeitig aber auch Pässe spielt, Tore schiesst (aber ja nicht Handgelenkschüsse, sondern Slap Shots, weil die Tore ja anscheinend mehr zählen), seine eigenen Schüsse vor dem Tor ablenkt und die Rebounds von seinen Ablenkern auch noch selber versenkt. Dann geht er wahrscheinlich noch vom Eis und macht die Steuererklärung seiner Teamkollegen.
Ich persönlich bin auch eher Fan von Spielern wie Tom Wilson (minus all diese unsportlichen Aktionen), die eher körperbetont spielen und ich bin weiss Gott kein Fan von McDavid. Aber ihn nicht als echten Superstar dieser Liga zu bezeichnen ist einfach grotesk, vor allem basierend auf einer 4-Game Serie, in der er Point-per-game war. Ja, er war -2 in vier Spielen, in denen er knapp unter der Hälfte der gesamten Spielzeit auf dem Eis stand. Wenn er so eklatante Abwehrschwächen hätte, würde das viel schlimmer aussehen. Abgesehen davon, dass +/- immer noch eine Statistik ist, die absolut nichts aussagt. McDavid kann nicht alleine gegen 5 Spieler verteidigen, da sind noch andere Spieler. Aber diese Diskussion wird nichts bringen, deine Definition eines "echten Superstars" ist eine komplett andere als die des Rests, inklusive Spieler, Journalisten & vieler Fans.