Dieser Beitrag richtet sich an alle, vor allem aber an Benjamin und tomrbg
Ich habe die Problematik in diesem Thread ja schon mehrfach und ausführlich beschrieben. Benjamins Team bietet aber nochmal ein wunderbares Beispiel für meine bisherige Argumentation gegen das neue Trainingssystem.
Wie wir alle wissen, wirken sich Tore, Vorlagen und gewonnene Zweikämpfe positiv auf die Form eines Spielers aus, Gegentore, Strafzeiten und verlorene Zweikämpfe hingegen negativ. Da Benjamins Mannschaft in der letzten Saison aufgestiegen ist, hat sie erfahrungsgemäß in der neuen Liga erst einmal einen schweren Stand und ist den meisten anderen Mannschaften unterlegen. Das bedeutet: Viele Gegentore, wenige Tore , viele Strafen und viele verlorene Zweikämpfe; also massiver Formverlust für die meisten Spieler.
Ließ sich dieser Formverlust früher noch über ein effektives Formtraining Training (LEER-Blöcke im Trainingseinheitenkalender) ausgleichen, ist das seit der Umstellung auf das neue System nicht mehr möglich. Wenn Du nun einem Spieler "frei" gibst (also Häkchen entfernen), gewinnt er nur noch an Form, wenn er ohnehin unter 90 Formpunkten liegt. Oberhalb dieser Grenze, gewinnt er im "frei-Modus" keine Form! Alternativ kann er am normalen Training teilnehmen, was ihm immerhin leichte Formgewinne ermöglicht. Das reicht aber zumeist nicht aus, um schwache Leistungen in der Liga auszugleichen.
Schlimmer ist es noch um Spieler jenseits der 33 Jahre bestellt. Sie können nicht einmal mehr am regulären Training teilnehmen, um Form zu gewinnen (ich spreche nicht von Entwicklungspunkten). Bedeutet im Klartext, dass ein älterer Akteur dauerhaft um die 90 FP liegt, weil er darüber hinaus keine Möglichkeit hat, Form zu trainieren. Denn die Spielpraxis und -leistung allein ermöglicht - selbst bei Erfolg - kaum dauerhafte Formgewinne.
Das führt unweigerlich zu dem Szenario, dass man selbst alsTabellenzweiter (wie in meinem Fall, Div 7.21) - also mit vergleichsweise vielen Toren, wenigen Gegentoren, wenigen Strafen und vielen gewonnenen Zweikämpfen - und somit trotz Erfolg bei einem großteil der Spieler eine Form von 89-93 vorfindet; was am stärksten die älteren Mannschaftsteile betrifft.
Nun kann man sich natürlich auf die Neuerungen einstellen und für die Zukunft planen, indem man alle Spieler jenseits der 33 aus dem Kader wirft oder bei ihren Spielstärkewerten einfach dauerhaft mindestens 10 Formpunkte abzieht und dies mit einberechnet (ich für meinen Teil habe bereits damit begonnen). Und vielleicht ist das ja sogar Sinn und Zweck der Trainingsreform. Aber ich wiederhole ich mich dennoch gern, wenn ich sage, dass ich die Umstellung des Trainings als eine Entwertung älterer Spieler empfinde. Gerade für kleine, junge Teams, die sich in der Vergangenheit auf die Erfahrung älterer Amateure stützen konnten, ist sie ein tiefer Einschnitt.
Und wie Benjamins Beispiel plastisch zeigt, schützt auch ein junger Kader in einer unterdurchschnittlichen Saison nicht vor einer radikalen Formkrise. So traurig es auch sein mag, eigentlich bleibt Benjamin nichts anderes übrig, als auf den Abstieg zu hoffen (danach siehts momentan ja zum Glück nicht aus). Eine andere Möglichkeit, eine solche Formkrise beizulegen, besteht derzeit nicht; es sei denn, es setzt eine unerwartete Leistungsexplosion ein
Obwohl ein Aufstieg auch für mein Team in dieser Saison sportlich durchaus möglich wäre, schrecken mich die bisher gemachten Erfahrungen mit dem neuen Formsystem von der Meisterschaft ab. Sind es die Mehreinnahmen eine höheren Ligastufe wert, am Ende der Saison eine Form-Trümmertruppe zu coachen? Hier steckt großes Frustpotenzial!
Wie auch immer... All das habe ich schon in meinen ersten Beiträgen angemahnt und angeprangert; aber scheinbar muss die EZM-Gemeinschaft über kurz oder lang mit dem neuen Trainingssystem leben...