Datsjuk4ever schrieb:Anaheim stinkt aber nun auch schon seit 5 Jahren. Da geht gar nichts, und wird auch nichts mehr gehen, wenn das Management nicht reagiert.
Huh? In fünf Jahren wurde 2x die Playoffs verpasst. Das passt irgendwie nicht in die Reihe mit den Flames. Und das Beste: das waren bei Anaheim schon die Rebuid- (oder besser Retool-) Jahre, denn vor dieser Periode hatte man zwei Hall-of-Fame Verteidiger, die mit der Zeit ersetzt werden mussten, und eine ziemlich leere Pipeline, als Burke die Ducks verließ. Ich weiß nicht, welches andere Team es in so einer Übergangsperiode schafft, immer noch häufiger als nicht in die Playoffs zu kommen.
Datsjuk4ever schrieb:Zugegeben, Parise brachte Minnesota bisher auch zu wenig. Er ist aber aus spielerischer Sicht weit vielseitiger und talentierter als ein Perry oder Getzlaf.
Vielseitiger ist in Ordnung, aber talentierter? Nope, absolut nicht. Gerade aus spielerischer Sicht und in Sachen Technik sind beide Ducks deutlich stärker als Parise. Parise ist schneller, besser im Forecheck (wenn er will), besser defensiv und man könnte über bessere Führungsqualitäten mutmaßen.
Datsjuk4ever schrieb:Nichts gegen das finnische Altersheim in Anaheim. Bringen ja beide für ihr Alter noch respektable Leistungen und sind wirklich verdiente Spieler. Aber wirklich gefährlich kannst du die nicht mehr nennen.
Müsste ich auch nicht unbedingt. Koivu ist Center der dritten Reihe, die hervorragend funktioniert. Selanne ist einer von garnicht so wenigen, die den rechten Flügel in der zweiten Reihe machen können. Funktioniert ebenfalls bislang gut mit Silfverberg und Perreault. Wird allerdings auch geschont werden, und soll etwa in back-to-backs nicht spielen.
Datsjuk4ever schrieb:Von Etem, Palmieri, Silfverberg, Bonino und wie sie alle heissen halte ich grad auch nichts.
Fragt sich nur, warum? Bei Etem kann ich es ja noch am ehesten verstehen; der hat noch keine großen Sporen, wobei er in der Serie gegen die Red Wings einer der auffälligsten Spieler auf beiden Seiten war, wie auch viele Red Wings Fans meinten. War zum Beginn der Saison jetzt verletzt und ist halt noch jung, sodass man nicht unbedingt von einem massiven Einschlag diese Saison ausgehen muss. Aber ist ein exzellentes Talent. Palmieri ist leider auch verletzt, aber nicht weniger talentiert. Letzte Saison schon auf 20+ Tore-Kurs, trotz nur weniger Minuten in guten Reihen oder im Powerplay. Bonino war letztes Jahr Center der zweiten Reihe und ein sehr effektiver Zwei-Wege-Stürmer. Und gerade bei Silfverberg verstehe ich die Skepsis am wenigsten. Hatte eine durchaus beeindruckende Rookie-Saison für die Sens, hatte davor eine der beeindruckenderen Saisons der jüngeren Vergangenheit irgendeines Spielers in Schweden, und macht in Anaheim direkt das Beste aus der größeren Rolle. Ist ein harter Arbeiter, gut defensiv, scheut nicht die dreckigen Areale und hat nicht weniger als einen der besten Handgelenksschüsse der Liga (ja, Ovechkin-esque). Davon kann darf man schon was halten.
Datsjuk4ever schrieb:Was dahinter kommt kenne ich zugegeben nicht.
Das ist ja auch nichts, was man unbedingt von irgendjemandem erwarten kann.
Allerdings muss ich's natürlich ins Feld führen bei so einer Generalkritik am Club, da das ja schon ein gewaltiger Faktor ist. Rebuilden/Stars laufen lassen macht halt keinen Sinn, wenn man einen der tiefsten Prospect Pools der Liga hat. Wenn man das ganze dahinter nicht kennt, sollte man halt vielleicht nicht ganz so abwertend und absolut urteilen.
Datsjuk4ever schrieb:In Anaheim sollte man sich aber seine Gedanken machen. Haben ja angekündigt, Detroit mit ihrer Breite schlagen zu wollen. Selten so gelacht. Hat Babcock ebenfalls nur ein müdes Lächeln und ein paar Umstellungen im Lineup gekostet. Das Rezept gegen den guten Bruce hatte er ja schon vor den Playoffs gefunden.
Also jetzt komm' mal runter. Das war eine brutal enge Serie über sieben Spiele, in der Detroit nach fünf haarscharf am Aus war, und Du malst hier ein Bild, als hätten die Wings die Ducks nur so weggesweept. Das ist eine mehr als verzerrte Wahrnehmung. Und natürlich hätte Anaheim Detroit nur über die Breite schlagen können. Und ganz ehrlich: gerade in der Breite hatten sie auch Vorteile. Die Serie für Detroit gewonnen hat allen voran das Duo Datsyuk/Zetterberg gegenüber Getzlaf/Perry und Howard gegenüber Hiller. Die Tiefe hat Detroit gerade erst vor Probleme gestellt.
Datsjuk4ever schrieb:Minnesota hat gegen Chicago viel besser mitgehalten als es Anaheim je gekonnt hätte.
Gewagte These, wenn man berücksichtigt, dass Anaheim die ganze Saison lang ein Team war, mit dem die Blackhawks so garnicht klar kamen. Ist aber auch recht egal, da niemand davon gesprochen hat, dass die Ducks letztes Jahr oder jetzt ein großer Favorit oder Ähnliches seien. Andere würden einem Underdog, der vom Papier her noch nicht so stark spielen dürfte, Respekt dafür erweisen, doch schon respektable Ergebnisse rauszuholen, während der Club eigentlich noch im Umbruch drinsteckt.
Datsjuk4ever schrieb:Zudem verdient Perry nochmal ca. 1 Mio. mehr. Hab nicht nachgeschaut. Und der Mann soll nicht überbezahlt sein?
Datsjuk4ever schrieb:Meinetwegen. Er verdient trotzdem unerklärlicherweise nochmal einiges mehr.
Immer noch nicht wahr. Limit für Vertragslänge im neuen CBA ist 8 Jahre. Gehalt von Parise über die ersten 8 Jahre seines Vertrages: $80M ($10M pro Jahr; davon 2x $10M jeweils zum 1. Arbeitstag der Saison als Vorausbonus). Perry über 8 Jahre: $69M ($8.625M pro Jahr; auch einige Vorausboni, aber in kleinerem Maßstab). Parise verdient deutlich mehr.
Der Unterschied ist, dass Parise noch eine Vertrag bekommen konnte, bei dem man ein elftes, zwölftes und dreizehntes Jahr (sprich: Jahre, in denen der Gute 38/39/40 Jahre alt ist...) dranhängen konnte, wo er im Schnitt noch $1.3M bekommt, um so den Durchschnitt künstlich zu senken. Das ging aus zwei Gründen (8-Jahres-Limit + keine so großen Abweichungen vom Durchschnitt mehr erlaubt) nicht mehr, als Perry seinen Vertrag bekam.
Und es ist auch verdammt gut, dass es mit jener Schummelei ein Ende hat. Die Devils wurden für ähnliches Teufelswerk (*ba-dum-tss*) ja bereits mächtig bestraft (sowohl von der Liga, als auch verspätet vom Karma diesen Sommer...), waren nur noch etwas plumper. Hätte man vorher nicht schon so viel durchgehen lassen, wären Verträge wie der von Parise wohl auch in Zweifel gezogen worden. Ging dann halt nich mehr, nachdem man Detroit mit Zett oder gerade Chicago mit Hossa so hat machen lassen. Aber das neue CBA lässt die Teams nun halt später leiden, sollte sich herausstellen, dass es doch eher Cap-Umgehung war, und die Spieler nicht wirklich vor hatten, noch in hohem Alter für Niedriglöhne zu spielen. Da kommt dann noch einiges an Spaß auf manche zu.
Datsjuk4ever schrieb:Zudem ist es dennoch ein Unterschied, ob bei einem Spieler einfach der Vertrag ausläuft oder ob er sich im FA-Market befindet.
Jau, der Unterschied ist - seit dem neuen CBA - dass der alte Verein ein Jahr mehr anbieten darf. Das ist aber auch genau alles. Ansonsten gibt es keinen Unterschied in der Verhandlungsposition, denn der Spieler ist frei, nach der Saison zu gehen.
Datsjuk4ever schrieb:Da hast du natürlich schon recht. Er scheint sowas wie der Klassenstreber zu sein hier 
Hier bin ich ja eigentlich - derzeit - nur recht selten. Und joa, ich interessiere mich halt schon recht intensiv für die Liga, und gerade auch gewisse Hintergründe, und Fragen des Managements, siehe die ganzen CBA-Dinge. Das sind halt unglaublich entscheidende Faktoren, um Verträge und Entscheidungen jeglicher Art objektiv bewerten zu können. Keine Sorge, ich kann Dir jetzt solche Ausführungen wie zu den Ducks auch nicht zu jedem Team liefern. Wobei auch bei anderen die Perspektive, glaube ich, schon eine ähnliche ist, und gerade der Blick auch schon etwas auf das geht, was dahinter kommt.
Datsjuk4ever schrieb:Wohl auch im Fantasy Hockey, um zum Thema zurückzukehren, der Man to beat, oder? Scheint ja im Vorjahr gewonnen zu haben?
Jau, die letzte beiden Jahre konnte ich für mich entscheiden. Allerdings wird ziemlich deutlich, dass es jedes Jahr massiv schwerer wird. In der ersten Saison hatte ich vor allem etwas Vorsprung durch Erfahrung im Fantasy-Hockey, vom Draft weg. Letztes Jahr war das schon deutlich knapper, und mein Team hat sich so richtig erst Richtung Playoffs gefangen. Dieses Jahr sind die Teams nochmal besser, dazu kommt die größere Tiefe. Auf der anderen Seite ist die Anpassung der Stats auch nochmal eine Wildcard, auf die ich ja auch etwas gesetzt habe. Ob das so weise war, wird sich auch erst noch erweisen müssen. 