Brice schrieb:Die Schweden waren schon erneut stark, die haben nicht ein Spiel verloren. Und auch wenn viele NHLer bei der Schweiz dabei waren, das Niveau der Schweden und deren NHLer ist doch noch höher gewesen und die Schweiz hat da richtig gut mitgehalten und es war wirklich sehr knapp, es hätten beide verdient gehabt. Andrighetto hat mir gestern ziemlich gut gefallen. Fiala vielleicht etwas zu verspielt, aber immer mit viel Tempo. Ich denke wenn man im Finale spielt kann man nicht so schlecht gecoacht haben, erst Recht nicht wenn man erst nach PS verliert. Das Diaz soviel Eiszeit hatte, fand ich auch komisch, da hätte ich Josi erwartet, ähnlich wie OEL auf der anderen Seite, wobei auch hier Klingberg noch mehr Eiszeit hatte. Aber negativ war mir Diaz nicht aufgefallen.
Das Coaching kann unmöglich gut sein, wenn ein Raphael Diaz aufgeboten wird und dann auch noch 30min spielt. Auch ein Untersander hat in diesem Team nix verloren. Da ist mir ein Dave Sutter oder Jonas Siegenthaler doch wesentlich lieber. Den besten Stürmer in einem Spiel mit 20min OT nur 16:20 einzusetzen ist aber einfach nur dämlich. Scherwey ist zwar klasse für die 4.Linie aber wieso der in einem WM-Finale unbedingt über 20min spielen muss, weiss wohl nur Fischer. Selbst im Penaltyschiessen...wenn du einen Noah Rod schon eine ganze WM lang durchseuchst, dann lass ihn wenigstens antreten im Shootout. Einer der wenigen Spieler in diesem Kader der auch schon mal ein paar Penalties reingemacht hat. Dass Leute wie Niederreiter oder Haas nicht treffen würden, war ohnehin klar.
Ich hab zwar nur das Finale gesehen, aber da spielte Schweden nicht gut. Schweden hat zwar viele klasse Forwards aber die kreativen Spielmacher kannst du fast an einer Hand ablesen. Der Rest sind entweder klassische Sniper, Zweiwegstürmer ohne Talent oder einfach nur Plugs wie Hornqvist. Entsprechend langweilig ist Schweden anzusehen wenn Zetterberg, Bäckstrom, Omark, Klasen und co. grad mal nicht förmig oder anwesend sind. So war es denn auch wenig überraschend, dass ausgerechnet Johan Larsson, in Buffalo kein Faktor, und Gustav Nyquist, der in Detroit langsam aber sicher in Ungnade fällt mit Abstand die besten schwedischen Forwards waren. Es sind schlichtweg die einzigen mit einem gewissen Minimum an Spielwitz. Das beste Beispiel sind Forsberg und Arvidsson. Adrian Kempe ist halt nicht Ryan Johansen. Ohne einen guten Spielmacher geht bei denen überhaupt gar nichts. Zwar hätten die Schweden theoretisch ein gewaltiges Offensivpotential an der blauen Linie, davon haben sie aber auch in Vergangenheit kurioserweise schon kaum Gebrauch gemacht. Wobei die Schweizer da zugegebenermassen auch einen guten Job gemacht haben. Gerade die Forwards haben da in der eigenen Zone sehr konsequent gearbeitet.
In den ersten 40min war die Schweiz klar stärker, hatte mehr und die besseren Chancen. Danach stellte man unnötigerweise die Konter ein, bzw. fuhr sie weniger konsequent. Die fehlende Entlastung war spürbar und die Schweden kamen zu mehr Chancen. Taktisch schon sehr kurios, wussten die Schweizer doch, dass sie die ersten 40min kontrolliert hatten und dringend noch ein Tor brauchten um ein Shootout zu verhindern. Durch die fehlende Entlastung kam Schweden zu mehr Chancen weil die Schweizer öfters nicht wechseln konnten und durch zunehmenden Druck auch mehr Fehler begingen. Der eine (und einzige) Breakaway der
Schweden kurz vor dem Shootout war symptomatisch. Verunglückter Wechsel und die Schweden kriegen die beste Chance des Spiels. Wenn man konsequent hinten raus spielt lässt sich leichter wechseln und sowas passiert nicht. Selbst kreiert haben die Schweden eigentlich nur wenn Larsson involviert war. Ansonsten kamen sie nur nach Fehlern der Schweizer sowie im PP zu Chancen. Selbst als die Schweizer manchmal schier ewig nicht wechseln konnten und nur noch rumstanden, kam von den Schweden meist nix als das übliche Cycling. Entsprechend war der erste Treffer ein Sonntagsschuss und der zweite fiel im PP nachdem man einmal mehr trotz stehenden Schweizern keine einzige Chance kreieren konnte.
Wenn ich das mit Kanada vergleiche war das wie Tag und Nacht. Kanada hätte diese Schweden zersaust. Keine Frage. Evtl. liegt es auch einfach daran, dass ich das monotone low event hockey auf das die ganzen Schweden getrimmt werden nicht mehr sehen kann, aber ich fand das Spiel für ein Finale doch eher traurig.