Ich habe mich in diese sehr interessante Diskussion wie auch in jene zum Salary Cap nicht eingeschaltet, da ich erst spät die Zeit hatte, alles gründlich durchzulesen und dann draufgekommen bin, dass eigentlich das Meiste gesagt ist.
Ich habe mir aber aus aktuellem Anlass mal dieses Spiel:
https://www.eiszeit-manager.de/buero/in … id=2115933
näher angesehen, und nicht erst seit dieser Niederlage werde ich den Verdacht nicht und nicht mehr los, dass so genannte Ein-Linien-Teams bessere Chancen haben, ein Spiel gegen 3-4 SEF stärkere Gegner zu gewinnen als Teams mit eher ausgeglichenen Linien.
Schauen wir uns anhand des oben zitierten Spiels die Fakten mal an (Anm.: Bei allen SEF-Berechnungen setze ich gleiche Form der Spieler voraus!):
1. meine erste Linie ist zwar im Schnitt um 8 Punkte unerfahrener, aber dafür um 4 Punkte stärker, also insgesamt um knapp 2 SEF stärker als die der Rotjacken
2. meine zweite Linie ist um 2 SEF stärker als die der Rotjacken
3. meine dritte Linie ist um 11,3 SEF (!) stärker als die der Rotjacken
4. mein Golie ist um 7 SEF stärker (10 S, 5 E)
Auf dem Papier: Ein Team, das mir zwar Schwierigkeiten bereiten könnte, zumal ich mit 20-20-20 gespielt habe, das aber schlagbar sein muss, vor allem zuhause.
"In Echt": 1:3 verloren, ein Tor war ein PPG, aber bei allen Toren war die erste (2 Gegentore) oder zweite Linie (1 Gegentor) auf Eis, die auf dem Papier auch mit seiner ersten mithalten können muss. Oder eben sollte...
Es geht zwar in Ordnung, dass ihre 1. Linie alleine drei Tore erzielt, aber im Gegenzug wurde eine sehr schwache 3. Linie nicht annähernd angemessen "bestraft".
Im großen Mittel scheint dies ja der Fall zu sein, denn bei den Klagenfurter Rotjacken hat die dritte Linie zusammengenommen zwar ein +/- von -54 gegenüber -14 von meiner 3. Linie.
Aber andererseits ist meine 1. Linie bestenfalls eine Kleinigkeit schwächer ist als die ihre und erzielt nicht einmal die Hälfte der Tore! Das ist -neben der wohl falschen Taktik- eindeutig eine Schwachstelle der Game Engine. Schauen wir uns die beiden 1. Linien mal genauer an:
Pos Rotjacken S E F SEF Broncos S E F SEF Delta
C Girella 52 81 97 66,8 Morandell 61 57 97 67,4 +0,6
F Kupchenko 72 74 97 77,4 Imper 58 57 97 65,6 -11,8
F Schneeberger 55 63 97 65,0 Abate 55 61 97 64,6 -0,4
D Göller 53 73 97 65,8 Volgger 69 79 97 76,6 +9,8
D Spector 53 73 97 65,8 Amort 63 67 97 70,6 +4,8
G Moldenhauer 54 71 97 66,0 Adriani 64 76 97 73,0 +7,0
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Schnitt 67,8 69,6 +1,8
Vor allem die Tatsache, dass eine solche 3. Linie gegen meine 1. Linie (SEF-Unterschied von 22 Punkten) kein einziges Tor kassiert, obwohl sie aufgrund meiner 20-20-20-Taktik gegen ihre 25-25-10-Taktik unzweifelhaft mehrere Male gegeneinander auf dem Eis gestanden sein müssen, ist m.M.n. nicht ganz richtig.
Die Vorschläge in diesem Thread habe ich auch gelesen, da sind tlw. sehr gute Ideen dabei. Vor allem das erhöhte Verletzungsrisiko bei andauerndem 25-Minuten-Pensum gefällt mir, aber das löst das eigentliche Problem nicht.
Hier hat ein einziger Spieler (F Kupchenko) gegen eine nicht wesentlich schwächere Verteidigung und einen mehr als passablen Goalie ganz alleine den Unterschied gemacht, während eine um Welten schwächere 3. Linie nicht so sehr benachteiligt wurde.
Nun kann dies in einem einzelnen Spiel durchaus mal der Fall sein, aber mein Verdacht, der durch viele Posts in die selbe Richtung nur noch erhärtet wurde, ist eben der, dass man mit einer starken Linie und im Extremfall auch durch einen einzelnen "Überspieler" mehr Vorteile hat als mit einem ausgeglichenen Kader.
Man muss das auch nicht unbedingt ändern, denn wie vieles andere ist es halt eine Eigenheit eines einfach genialen Spiels, an die man sich anpassen muss. Es entspricht halt nicht meiner "Eishockeyphilosophie"