Ich kann ja nachvollziehen, dass Niederlagen gegen nominell schwächere Gegner schmerzhaft sind (ich hatte auch schon mehr als genug davon), aber haben diejenigen, die sich darüber so vehement aufregen, jemals Eishockey gesehen oder gar gespielt?
Es ist in diesem Sport einfach absolut an der Tagesordnung, dass auch ein schwächeres Team ein stärkeres schlägt.
Noch mehr als in vielen anderen Sportarten entscheidet beim Eishockey sooooo häufig das Glück.
Wer bspw. selbst mal beim Eishockey im Tor stand, wird sofort gemerkt haben, dass es Tage gibt, an denen jedes knappe Ding gehalten wird, während an anderen Tagen alles rein geht, obwohl man überhaupt nichts anders macht oder schlecht spielt.
Es gibt einfach in jedem Spiel dutzende Zentimeterentscheidungen, die den Ausschlag geben.
Über einen langen Zeitraum gleicht sich sowas aus, über die gesamte Regular Season setzt sich in der Regel der stärkste durch (sowohl im EZM als auch im echten Eishockey), aber in einem einzigen Spiel kann einfach viel passieren.
Da ist es auch völlig unsinnig, sich jetzt einzelne Statistiken eines einzelnen Spiels herauszusuchen und sich darüber aufzuregen.
In der NHL hatte bspw. Pekka Rinne am Dienstag eine Fangquote von 69,2%. Peter Budaj hat 96,0% der Schüssen gehalten.
Trotzdem ist Rinne der bessere Goalie.
Oder um bei deinem Beispiel der +/- Statistik zu bleiben: Roman Josi hat am Dienstag -3 gespielt, obwohl er theoretisch der beste Verteidiger auf dem Eis gewesen sein müsste. Auf der Gegenseite hat ein Dougie Hamilton +2 gespielt.
Sowas sieht man in jedem Spiel. Teams haben gute und schlechte Tage, Spieler haben gute und schlechte Tage. Topteams verlieren auch mal gegen deutlich schwächere Gegner, Weltklassespieler spielen auch mal -4.
Wie gesagt setzt sich auf lange Zeit fast immer der stärkere durch, aber ernsthaft zu erwarten, dass es unmöglich sein müsste, eine best-of-3-Playoffrunde zu verlieren, weil das eigene Team um 3% stärker ist als der Gegner - das ist hier der eigentliche Witz.